Freitag, 20. März 2020

Wie lange die Sternwarte nicht geöffnet werden kann, ist noch nicht abzusehen. Wir hoffen, dass sich im Laufe des Monats April die Corona-Lage stabilisiert und die Restriktionen gelockert werden können; wir müssen allerdings auch mit einer Monate langen Dauer der Maßnahmen, die der Verlangsamung der Infektionsrate dienen sollen, rechnen.

Besucher können wir daher keine auf der Sternwarte empfangen. Bei den Beobachtungen am Teleskop können wir den Sicherheitsabstand von 1,5 bis 2 m nicht einhalten. Auch ist es praktisch nicht möglich, das Okular und andere Teile des Teleskops und der Leiter, die man besteigen muss, um das Okular zu erreichen, nach jedem Benutzer zu desinfizieren.

Dennoch werden wir die Beobachtungen intern weiterführen. Nach Möglichkeit wollen wir Sie an den Ergebnissen dieser Beobachtungen teilhaben lassen.

Dieses Foto konnte Dr Rolf-Dieter Schad am 19. März mit seinem Smartphone durch das Okular des Teleskops machen. Er hat das Foto um 17:41 Uhr hochgeladen. Es ist also noch vorher aufgenommen worden, das heißt, am hellen Tag.

Die Aufnahme sieht vielleicht nicht so toll aus. Er musste halt auf die Schnell improvisieren. Aber as man hier als zwei kleine Wölkchen sehen kann, ist nichts anderes als der Stern Castor in den Zwillingen. Mit dem bloßen Auge erscheint uns Castor als ein Stern. Ein Teleskop löst ihn in drei Sterne auf, der dritte ist allerdings sehr lichtschwach und ist im Teleskop am Tageshimmel nicht zu sehen. Spektroskopisch erweist sich jeder dieser drei Sterne wieder als Doppelstern, so dass uns mit Castor das Licht von insgesamt sechs Sternen entgegen strahlt. 99,8 Prozent der Strahlungsleistung entfallen auf die Sternenpaar Castor A und Castor B, das sind die hier abgebildeten hellen Wölkchen.

Diese Aufnahme zeigt, dass es mit unserem Teleskop möglich ist, auch am Tageshimmel zahlreiche Sterne zu sehen.

Ich hoffe, dass es nicht mehr so lange dauern wird, bis wir dies auch unseren Besuchern zeigen können.


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