Montag, 20. April 2020

Starlink-Satelliten

Ich hatte neulich von meinem Heimatort aus den Abendhimmel beobachtet. Es war schon dunkel. Da tauchte im Westen ein Satellit auf. Er war gut zu erkennen.

Kurz darauf folgte noch einer, fast auf der gleichen Bahn, und dann noch einer, und noch einer. Immer schön hintereinander. Zwei flogen sogar dicht hintereinander. Bei zwanzig habe ich aufgehört zu zählen.

Es handelte sich dabei um Starlink-Satelliten des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX. Wikipedia führt hierzu aus:

Starlink ist ein vom US-Raumfahrtunternehmen SpaceX unter Elon Musk und Gwynne Shotwell geplantes weltumspannendes Satellitennetzwerk, das ab Mitte 2020 Internetzugang in den USA bieten soll,[1] 2021 fast weltweit.[2] Mittlerweile befinden sich mehrere hundert Starlink-Satelliten im Erdorbit, womit SpaceX der weltweit größte kommerzielle Satellitenbetreiber ist.[3] Insgesamt bestehen bis zum Jahr 2027 befristete Genehmigungen für den Start von maximal 11.927 Satelliten[4] sowie Anträge von SpaceX für nochmals bis zu 30.000 Satelliten. Das entspricht zusammengenommen dem fünffachen aller von 1957 (Sputnik 1) bis 2019 gestarteten Satelliten.[5][6]

Ich will hier nicht den ganzen Wikipedia-Artikel abkupfern. Sie können ihn hier selbst nachlesen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Starlink

Für uns Amateurastronomen bedeutet dies, dass Satellitensichtungen bald zum Normalfall gehören und ein Abend ohne Satellit die Ausnahme sein wird.

Und für die Astrofotografen unter uns heißt dies, dass sie kaum noch langzeitbelichtete Aufnahmen bestimmter Himmelsbereiche machen können, ohne wenigstens eine Strichspur auf ihr Foto zu bekommen.

Da stellt sich mir die Frage, ob ein schnelles Internet überall auf der Welt es wert ist, sich den Nachthimmel zu verderben. Und schließlich werden all diese Satelliten irgendwann mal Weltraumschrott.
Immerhin, auf den Kopf sollen sie uns nicht fallen können. Beim Wiedereintritt in die Erdatmospähre sollen sie zu 100 Prozent verglühen.

Der Coronavirus SARS COV 2 hat uns immer noch voll im Griff

Leider können wir auf Grund der anhaltenden Corona- bzw. Covid19-Pandemie noch keinen Termin für die Öffnung der Sternwarte für Publikum absehen.

Auch alle für das Sommersemester vorgesehenen Vorträge müssen zu unserem großen Bedauern entfallen.

Zur Zeit überlegen wir uns ein Konzept, wie wir unsere Öffentlichkeitsarbeit dennoch weiter führen können, wenn auch mehr als "Home-Office".
Wie müssen uns aber erst in die uns gegebenen Möglichkeiten einarbeiten, da wir uns noch nie in einer derartigen Situation befunden hatten und auch nie im Traum daran gedacht haben, in eine solche hinein zu geraten.

Haben Sie deshalb bitte Verständnis dafür, wenn es zunächst ein bisschen "holprig" aussieht. Aber wir werden noch dazu lernen. Versprochen.

Freitag, 20. März 2020

Wie lange die Sternwarte nicht geöffnet werden kann, ist noch nicht abzusehen. Wir hoffen, dass sich im Laufe des Monats April die Corona-Lage stabilisiert und die Restriktionen gelockert werden können; wir müssen allerdings auch mit einer Monate langen Dauer der Maßnahmen, die der Verlangsamung der Infektionsrate dienen sollen, rechnen.

Besucher können wir daher keine auf der Sternwarte empfangen. Bei den Beobachtungen am Teleskop können wir den Sicherheitsabstand von 1,5 bis 2 m nicht einhalten. Auch ist es praktisch nicht möglich, das Okular und andere Teile des Teleskops und der Leiter, die man besteigen muss, um das Okular zu erreichen, nach jedem Benutzer zu desinfizieren.

Dennoch werden wir die Beobachtungen intern weiterführen. Nach Möglichkeit wollen wir Sie an den Ergebnissen dieser Beobachtungen teilhaben lassen.

Dieses Foto konnte Dr Rolf-Dieter Schad am 19. März mit seinem Smartphone durch das Okular des Teleskops machen. Er hat das Foto um 17:41 Uhr hochgeladen. Es ist also noch vorher aufgenommen worden, das heißt, am hellen Tag.

Die Aufnahme sieht vielleicht nicht so toll aus. Er musste halt auf die Schnell improvisieren. Aber as man hier als zwei kleine Wölkchen sehen kann, ist nichts anderes als der Stern Castor in den Zwillingen. Mit dem bloßen Auge erscheint uns Castor als ein Stern. Ein Teleskop löst ihn in drei Sterne auf, der dritte ist allerdings sehr lichtschwach und ist im Teleskop am Tageshimmel nicht zu sehen. Spektroskopisch erweist sich jeder dieser drei Sterne wieder als Doppelstern, so dass uns mit Castor das Licht von insgesamt sechs Sternen entgegen strahlt. 99,8 Prozent der Strahlungsleistung entfallen auf die Sternenpaar Castor A und Castor B, das sind die hier abgebildeten hellen Wölkchen.

Diese Aufnahme zeigt, dass es mit unserem Teleskop möglich ist, auch am Tageshimmel zahlreiche Sterne zu sehen.

Ich hoffe, dass es nicht mehr so lange dauern wird, bis wir dies auch unseren Besuchern zeigen können.


Sonntag, 15. März 2020

Was spielt sich im März noch am Himmel ab

Auch wenn wir die Sternwarte aus hoffentlich für jeden verständlichen Gründen, die außerhalb unserer Verantwortung liegen, für Besucher nicht öffnen können, wollen wir Sie doch informieren, was es am Himmel alles zu sehen gibt.

In den letzten Tagen kamen wir vor Aufregung über die Folgen der Corona-Virus-Pandemie nicht dazu, den Blog zu aktualisieren. Dies soll hiermit nachgeholt werden.

Am 20. März verabschiedet sich der Winter von uns.

Die linke Karte zeigt den Standort der Sonne am 20. März um 4.50 Uhr unserer Zeit. Sie steht dann noch 17°17' unter dem Horizont, die astronomische Dämmerung hat gerade begonnen.  Die scheinbare Bahn der Sonne um die Erde, die Ekliptik, ist auf der Karte als gelbe Linie eingezeichnet, der Himmelsäquator als rote Linie. Die Sonne steht zu diesem Zeitpunkt exakt auf dem Kreuzungspunkt ihrer Bahn mit dem Himmelsäquator im Sternbild Fische. Dieser Punkt wird auch Frühlingspunkt genannt, weil dieser Sonnenstand den Frühlingsanfang markiert.

In der Astrologie nennt man ihn auch Widderpunkt, denn dieser Frühlingspunkt befand sich vor 2000 Jahren im Sternbild Widder. Seither haben die Astrologen Veränderungen am Himmel nicht mehr wahrgenommen.

Wem die Karte etwas zu klein erscheint, kann sie sich hier größer anschauen.

Hier noch die Dämmerungs- sowie Sonnenauf- und untergangszeiten für den 20. März:

Beginn der astronomischen Morgendämmerung    4:45 Uhr
Beginn der nautischen Morgendämmerung        5:24 Uhr
Beginn der bürgerlichen Morgendämmerung      6:01 Uhr

Sonnenaufgang                                6:33 Uhr
Sonnentransit (Höchststand der Sonne)       12:38 Uhr
Sonnenuntergang                             18:44 Uhr

Ende der bürgerlichen Abenddämmerung        19:16 Uhr
Ende der nautischen Abenddämmerung          19:53 Uhr
Ende der astronomischen Abenddämmerung      20:32 Uhr

Bürgerliche Dämmerung:   Sonne weniger als 6° unter dem Horizont
Nautische Dämmerung:     Sonne 6° bis weniger als 12° unter dem Horizont
Astronomische Dämmerung: Sonne 12° bis weniger als 18° unter dem Horizont
Astronomische Nacht:     
Sonne 18° und tiefer unter dem Horizont

Hier die Mondphasen für den 16. bis 31. März:
In der nächsten Zeit wird der Mond am Abendhimmel nicht stören. Am 16. ist abnehmender Halbmond (Letztes Viertel), der Mond geht erst in der zweiten Nachthälfte um 2:11 Uhr auf. Und er wird sich täglich weiter verspäten. Am 24. entzieht er sich als Neumond unseren Blicken. Am 27. März fällt er dann als sehr schmale Sichel am westlichen Abendhimmel auf.

Die Phase als zunehmender Halbmond verpasst er knapp. Die ist nämlich am 1. April.

Wie sieht es nun mit den Planeten aus?

Die Antwort darauf: Spärlich.

Hier ein Planetensichtbarkeitsdiagramm für den 16. März.

Venus ist als strahlender Abendstern am westlichen Himmel unübersehbar. Heller als sie ist nur der Mond, aber der scheint gerade nicht. Bis 22 Uhr wird man sie im Teleskop sehen können, danach steht sie schon sehr tief am Horizont. Mit bloßem Auge ist sie aber immer noch gut zu sehen.

Den übrigen Planeten gefällt es am Abendhimmel nicht. Sie ziehen den Morgenhimmel vor. Mars, Jupiter und Saturn gehen noch vor Beginn der Morgendämmerung auf. Bei guter Sicht kann man sie über dem östlichen Horizont um 5 Uhr aufspüren.

An den Sichtbarkeitsbedingungen der Planeten wird sich vorerst auch nicht viel ändern.

Auf der Seite http://www.heavens-above.com werden für Zweibrücken folgende Überflugdaten angegeben:



Die ISS ist danach vom 19. bis 24. März an jedem Abend sichtbar, am 20., 22., 23. und 24. März sogar zweimal, wobei ihr Überflug vom 23. März um 22:13:02 mit einer Gipfelhöhe von elf Grad nicht sehr berauschend ist. Um 22:13:02 erreicht sie Westnordwest 10 Grad Höhe, fünf Sekunden später verschwindet sie auch schon wieder im Erdschatten.

Dafür steigt sie am 21. März und am ersten Überflug am 23. März eine beträchtliche Höhe von 71° und am 24. März bei ihrem ersten Überflug sogar eine von 88°. Sie passiert dann fast den Zenit.




Samstag, 14. März 2020

Supernovaexplosion von Beteigeuze auf unbestimmte Zeit verschoben.


Da war wohl nix mit der zu erwartenden Supernova von Beteigeuze. Sie wird wieder stetig heller. Warum, erzählt Josef Gaßner in diesem Video.



Website wieder aktuell

Die Website der Sternwarte ist jetzt wieder online.

Sie kann unter http://www.sternwarte-zw.de erreicht werden.

Sternwarte vorübergehend für Besucher geschlossen

Liebe Besucher und Freunde der Volkssternwarte Zweibrücken,

aus aktuellem Anlass, zu Ihrem und unserem Schutz, werden wir mit sofortiger Wirkung alle Aktivitäten der Sternwarte bis auf weiteres aussetzen.

Das betrifft den für den 28. März geplanten Astronomietag,  den Vortrag zum Astronomietag am 27. März, die freitäglichen Beobachtungsabende und den Vortrag am 1. April. Ob der Vortrag am 22. April von Herrn Dr. Hans-Ullrich Keller stattfinden kann, steht jetzt noch nicht fest. 

Wir bedauern diese Maßnahme sehr und hoffen Sie bald wieder bei uns begrüßen zu dürfen.

Aktuelle Informationen entnehmen Sie bitte unserer Website.